„Da kann ich doch nichts dafür…“ .wird gerne gesagt, wenn Schlimmes geschieht.
Selbst Politiker übernehmen Verantwortung erst, wenn es gar nicht mehr anders geht – und das meist aus taktischen Gründen.
Aber es ist eine Haltung, die die Welt nicht braucht, eine ethische Bankrotterklärung und ein Armutszeugnis der Bequemlichkeit – auch und gerade dann, wenn man es tatsächlich nicht (alleine) gewesen ist.
Wer nichts dafür kann, sollte dafür sorgen, dass sich das ändert. Sofern das Problem – wie meist – in menschlicher Hand lag.
Es gibt nichts besseres, als etwas dafür zu können.
Es tut uns gut.
Es lässt uns wachsen.
Es macht uns an Gottes Hand zu mutigen Menschen.
Nur so können wir anpacken und die Dinge zum Besseren wenden.
Und nichtsdestotrotz existiert Schuld – auch wenn Ideologen der Psychologie sie umdeuten.
Schuld erzeugt Unbehagen – nicht nur bei demjenigen, der schuldig geworden ist, sondern auch bei denen, die gern alles was geschieht der Macht des Menschen unterworfen sehen.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Das ist Wunschdenken und geht an der Realität vorbei, die IMMER größer ist als ihre Protagonisten.
Die Schicksalhaftigkeit einer Situation wird allzu oft den Beteiligten als vermeintlich wirkmächtigste Instanzen zugeschoben – als könnte sich der Mensch grenzenlos über sich selbst erheben.
Es ist also notwendig, zu unterscheiden zwischen
- menschengemachten Problemen im Außen, für die man sich um Verantwortlichkeit reißen sollte und
- Schuldigsein als conditio humana, die unentrinnbar jedem Menschen innewohnt und der Verantwortung nicht zugänglich ist – nur der Reue vor Gott und der Bitte um Vergebung, damit er uns freisprechen kann.
Dies im Hinterkopf zu behalten, hilft uns, mutige Menschen im Bewusstsein der eigenen Grenzen zu werden.
Aufzustehen, wenn wir uns Verantwortung holen können, und niederzuknien, wenn die Schuldhaftigkeit des Menschen in uns manifest geworden ist.
Schuld ohne Hoffnung zerstört den Menschen in seinem tiefsten Innern.
Gott liebt uns als unser Vater und hat darum seinen Sohn gesandt, die Schuld von uns zu nehmen.
Wir können sie im Gebet vor Christus bringen als unseren letzten Richter, der sein Leben für uns gegeben hat.
Kennen wir sonst einen solchen Richter? Was wird er für ein Richter sein?…
Gott spricht frei!
„Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden.“
(Jesaja 1:18)
Danach sind wir neu wie am ersten Tag und können getröstet aufstehen – immer wieder.
Verantwortung ohne Grenzen überhöht den Menschen und führt zu Größenwahn (im Erfolgsfall) oder Verzweiflung (im Fall der Niederlage).
Es liegt an uns, die Grenzen des Verantwortbaren da zu erkennen, wo wir mit leeren Händen unter dem weiten Himmel stehen und die Wellen des Lebens uns überrollen – Dynamiken, wo wir nur Randnotizen sind und deren Ursachen wir nicht kennen.
Dann können wir mit erhobenem Kopf den Fortgang der Dinge in die Hände des Höchsten legen und starten – in der Königsdisziplin:
Glauben und Vertrauen.
Weil sie uns tragen und die Dinge wenden.
Weil ER es uns zutraut, der den Verstand geschaffen hat.
Weil er sie größer als den Verstand geschaffen hat.
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