Mythen der Gesellschaft: Das Auto (II)

Was macht das Auto so attraktiv?

Es achtet, was die Psychologie uns verächtlich macht: die Regression.

Das Auto ist rollender Mutterleib, weich und warm, Komfortbedürfnisse erfüllend; gleichzeitig
demonstriert es nach außen Progression.
Sein Auftreten weist Schutzbedürfnis von sich; wer fährt, ist Follower der Technokratie.

Diese Doppelrolle macht das Auto gerade in der heutigen Zeit unwiderstehlich: im Innern Unsicherheit
und Größenwahn, kindliches Gefüttertwerden mit Optionen und Funktionen – nach außen ganz
unverdächtig Blech, Macht und Prestige.

Dabei wollen wir alle nur eins: fahren, in die Option der Freiheit, die Arme der Natur, ans Ende der Ratio,
wo Dialektik keine Rolle mehr spielt.

Aber ist das ein tragfähige Lösung?

Das Auto ist Tourismus in klein: ‚“Wir zerstören das, was wir suchen, indem wir es finden.“ (nach Hans-Magnus Enzensberger).

Die Größe des Fahrzeugs ist proportional zur Sehnsucht und repräsentiert die Stärke des geschilderten Konflikts.
Je mächtiger die Motorisierung, umso die kleiner die Erinnerung an das, was wir sind: „…von der Erde, irdisch.“ (1. Kor 15:47).

Die Symbolik erdrückt die Chance, sich ursprünglich und als Geschöpf zu erleben.

Die Bahn schneidet hier besser ab: zwar bleibt der Reisende behütet und im Schoß der Technik, ist aber unbesorgt um seinen
Status mit dem Kollektiv auf Lebensreise.

Was wäre also die Lösung?
Mehr von uns, weniger vom Auto!

Nehmen wir das Auto als das, was es ist: Werkzeug und begeisternde Maschine.
Nehmen wir das Kollern des Motors, seine Wärme als Wegweiser zu uns selbst: Herz und Blut gebührt dem Schöpfer
und seinen Geschöpfen, nicht menschlichen Werken.

Trennen wir unsere Sehnsucht von unserem fahrbaren Untersatz, dann wir finden wir Gottes Größe zur Genüge in uns
selbst. Wir sind uns geschenkt. Wir finden die Kraft der Begeisterung im eigenen Leib und uns dort, wo wir hingehören:
zur Erde.

Fahren wir selten und mit Genuß.

Sparsam beim Auto, verschwenderisch im Träumen, frei im Herzen.

…….Und wohin dann konkret mit unserer Urkraft; wie rufen wir dann diesen Schrei nach Leben?? ……

Freut Euch auf den nächsten Beitrag:-)

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